Konnichiwa
O genki desuka? (Wie geht es dir?)
Mein liebes Schätzeli zeigt und zeigte mir deutlich, dass ich meinen Sinnen vertrauen soll.
Und aktuell noch viel mehr, als mir je bewusst war.
Im Herbst 2021 kam ich von einem kurzen Wanderurlaub mit meiner Freundin wieder nach Hause. Yonkyo wollte nochmals raus und ich liess sie gewähren.
Währenddessen packte ich aus, kochte für Frédéric und mich etwas zum Abendessen und ich erzählte ihm, was wir alles erlebt hatten.
Als Yonkyo endlich wieder nach Hause kam, sah ich, dass sie mit einer anderen Katze gekämpft hatte. Sofort gab ich ihr Arnika. Da ich ihre Verletzungen nicht untersuchen und berühren konnte, sah ich lediglich, dass sie etwas am Auge hatte.
Tags darauf gingen wir zu unserer Naturheiltierärztin. Sie gab noch weitere Kügelchen und ich sollte das Auge mit einem Mittel reinigen, damit die Heilung gefördert wird. Yonkyo liess mich nicht an sich heran und auch als ich es mit einem Nachbarn zusammen versuchen wollte, klappte es nicht. Denn Yonkyo ging es besser und sie gab uns keine Chance das Auge zu reinigen. Also ging ich nochmals zur Naturheiltierärztin, welche mir ein anderes Mittel gab, welches ich auch aufs Auge tröpfeln konnte.
Doch das Auge war stärker verletzt als wir dachten. So musste ich mit Yonkyo zu schulmedizinischen Tierärzten. Mein Fehler war, dass ich nicht klar sagte, was ich wollte und so gab es für uns drei eine Odyssee. Rückblickend ist es auch ein Weg zurück zu meinen medialen Hell-Sinnen (fühlen, wissen, sehen, hören).
Wir mussten das verletzte Auge entfernen lassen, weil die Kralle der anderen Katze ins Auge gestochen hatte. Die Heilung verlief gut. Das auch durch die Kombination von Schulmedizin und Homöopathie.
Doch kurze Zeit später fing auch das andere Auge an zu tränen. Ich beobachtete, wie sich die Netzhaut löste. Ich fragte mich warum. Fand für den Moment keine Antwort.
Die Naturheiltierärztin beschuldigte die Schulmediziner, dass sie bei den Untersuchungen und der Operation etwas falsch gemacht hatten. Möglich. Doch ein Grund wurde mir bewusst, als wir dann notfallmässig beim Spezialisten in Lausanne waren. Er sagte zu uns, dass das Auge vom Druck geplatzt sei.
Mein Gedanke war, dass Yonkyo Druck von uns nahm.
Dieser Spezialist sagte auch, dass sie auch ohne Augen sehr gut leben konnte und wenn sie gewohnt war nach draussen zu gehen, sollten wir sie wieder hinaus lassen.
Die Gewöhnung verlief sehr gut. Yonkyo vertraut ihren Sinnen und sie vertraut mir und Frédéric.
Ich bin mit ihr gemeinsam die Treppe rauf und runter gegangen und wir gingen auch gemeinsam nach draussen. Plötzlich zeigte sie mir, dass sie jetzt bereit ist, wieder allein nach draussen zu gehen.
Yonkyo ist fast wie vorher. Was sie nicht mehr tut ‒ sie springt nicht mehr auf die Küchenzeile und auf den Esstisch auch nicht.
Doch das Papier schreddern tut sie noch immer.
Ihr Vertrauen auf ihre Sinne war für mich der Hinweis, dass ich mehr ins Vertrauen gehen soll.
Das war für mich der Hinweis, dass ich auch wieder meinen Hell-Sinnen vertrauen und damit arbeiten soll.