Nach vier Jahren bin ich endlich wieder in Japan.

Das Haus, das ich bewohnen kann, stand wohl die vergangenen Jahre leer, und es steht etwas ausserhalb eines Dorfes. Hier in der Umgebung gibt es viele Tiere mit keinen, zwei, vier, sechs, acht oder tausend Beinen.

 

Die achtbeinigen Tiere sind für mich der Graus. Schon seit meiner Kindheit. Noch heute erinnere ich mich an einen Traum, in dem mein Bett voller Spinnen war und ich gelähmt vor Angst mittendrin.

 

Vor ein paar Jahren berührte mich eine Spinne. Eine kleine, doch das Erlebnis war intensiv und beeindruckend. https://michele-bento.blogspot.com/2015/06/die-spinne-die-mich-beruhrte.html

 

Dieses Jahr lernte ich, dass ich Spinnen auch in einem Glas einfangen und nach draussen befördern kann, statt sie mit dem Staubsauger einzufangen. Doch hier in Japan sind die Staubsauger nicht so saugstark wie die zuhause und die Spinnen sind häufig grösser als ein Glas und sie sind extrem schnell. Und so sind sie hier eine Herausforderung.

 

In Japan sagt man, dass wenn Spinnen im und um das Haus sind, eine gute Energie herrscht. Zudem essen die grossen Spinnen auch Kakerlaken, die sind auch riesig, und die kleineren essen Mücken. Zudem sind auch Spinnen Nahrung für manche Tiere. Ich weiss nur nicht welche für welche.

Es gibt auch Eidechsen in Japan und sie kommen manchmal ins Haus. Eine rannte kürzlich sehr schnell, so dass ich nur etwas Helles, Dünnes sich bewegen sah. Wir sind beide erschrocken, das Tier und ich. Als ich mich vorsichtig näherte, sah ich die Echse. Mit einem Papier beförderte ich sie nach draussen.

 

Der japanische Name ist Yamori und man sagt, dass das Haus beschützt ist und die Menschen im Haus glücklich sind.

 

 

Ängste können vielseitig sein. Einen tieferen Grund gibt es immer.

Ich habe gelernt, meine Ängste anzunehmen statt sie wegzudrücken. Denn so kann ich mich mit ihnen auseinandersetzen.

 

Doch sie in Luft auflösen ist nicht möglich. Ich denke, sie sind auch dazu da, damit wir achtsam durch den Tag gehen.

 

Gegenpol zur Angst ist das Vertrauen. Beides im Gleichgewicht zu halten ist die Kunst, um im Alltag den eigenen Herzschlag und die Atmung zu fühlen.

 

Alles Liebe

Michèle

P.S.

Dieses Jahr sah ich das erste Mal eine Schlange.